Zum Inhalt springen

Igler Bürgerinitiative fordert Stopp der Kofel-Ausschreibung, TT

Patscherkofelbahn soll weiter vom Dorfzentrum aus auf den Berg fahren. Am Montag müssen Beirat I + II indes weitere Weichenstellungen treffen.

dt.common.streams.StreamServer.cls
Bertl und Konrad Schwan, Sergei Mechtcheriakov, Maria Rettenbacher und Sandra Kramer (v. l.) orten in der geplanten Verlegung der Talstation zur Römerstraße viel Intransparenz und Aufklärungsbedarf.Foto: Rottensteiner

Von Manfred Mitterwachauer

Innsbruck – Abbau der alten Pendelbahn und Neubau einer Einseilumlaufbahn (EUB) mit Talstation bei der Römerstraße: So stellt sich die derzeitige (Beschluss)Lage am Innsbrucker Hausberg, dem Patscherkofel, dar. Noch offen ist, ob Igls mit einer Bahn oder verkehrstechnischen Alternativen (Bsp. Ausbau der IVB-Linie J) an die neue Talstation angeschlossen werden soll, die TT berichtete.

Intransparent und undemokratisch – so bezeichnet die „Bürgerinitiative Igls“ (BI) die bisherige Entscheidungsfindung der Stadtpolitik und der von ihr gegründeten Beiräte I (Abschnitt Römerstraße/Bergstation) und II (Igls/Römerstraße). Sie forderte gestern einen „Ausschreibungsstopp“ für die geplante Einseilumlaufbahn. „Wir wollen keine Verhinderer sein, aber wir wollen Transparenz, und zwar so, dass es der einfache Bürger verstehen kann“, sagte BI-Mitglied Sandra Kramer. Der Wunsch der Initiative ist klar: Abkehr von den Neubauplänen, stattdessen eine Sanierung der bestehenden Pendelbahn – mit Start in Igls. Eine, die nur einen Bruchteil jener rund 22 Mio. € kosten könnte, so Bertl Schwan, die nunmehr für die EUB ausgegeben werden sollen.

Über die Meinung der Igler, so der Vorwurf an BM Christine Oppitz-Plörer und die Stadtkoalition, werde „drübergefahren“. Sowohl Agrargemeinschaft, Bevölkerung, Unterausschuss und BI zögen an einem Strang, behauptet Maria Rettenbacher: „Alle wollen, dass die Talstation im Ort bleibt.“ Eine klare Absage gibt es für die SPÖ-Idee einer Wohn-Verbauung und dem Gerücht eines „zweispurigen Ausbaus der Badhausstraße“.

Rechtlich sei ein Stopp der Ausschreibung möglich, sagt Martin Baltes, Chef der Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB), in deren Eigentum die Patscherkofelbahnen seit dem Ankauf durch die Stadt stehen. Jedoch bedürfe es hierfür einer neuen Beschlusslage im Gemeinderat – und die ist nicht in Sicht.

Am Montag soll der Beirat I daher über den Zeitplan der Ausschreibung informiert werden. Noch liefen hierfür die Vorbereitungen, sagt Baltes. Gilt es doch u. a. naturschutzrechtliche Vorfragen (UVP-Pflicht) zu klären, mit Grundstückseigentümern handelseins zu werden und Behördenverfahren vorzubereiten. Dem Beirat II soll indes – ebenfalls am Montag – eine Analyse der verkehrlichen Ist-Situation in und um Igls verdeutlicht werden. Alle Varianten einer Verbindung Igls/Römerstraße seien geprüft worden. Erst auf Wunsch des Beirates II hätten die IVB hier auch die Badhausstraße für eine Busverbindung miteinbezogen. Von einem „zweispurigen Ausbau“ sei aber keine Rede, sagt Baltes.

Dass die EUB windanfälliger sei als die Pendelbahn – auch diese Kritik kennt Baltes: „Die neue Trasse ist nicht schlechter als die jetzige.“ Ein zusätzliches Gutachten soll das nun untermauern.

Link zum Artikel auf tt.com