Eine Einseilumlaufbahn soll die alte Pendelbahn auf den Patscherkofel ersetzen. Der Innsbrucker Gemeinderat stimmte am Freitag mit großer Mehrheit dafür.
Die Gondelbahn auf den Kofel hat bald ausgedient. © Thomas Böhm
Manfred Mitterwachauer, TT
Innsbruck – In einer Sondersitzung des Innsbrucker Gemeinderats wurde am Freitag der Neubau der Patscherkofelbahn und somit das Aus für die historische Pendelbahn beschlossen. 31 Mandatare (Für Innsbruck, Grüne, SPÖ und ÖVP) stimmten dafür, acht dagegen (FPÖ, Liste Federspiel, Seniorenbund, Inn-Pirat). Zudem enthielt sich eine VP-Mandatarin berufsdingt ihrer Stimme.
„Der Patscherkofel ist der Hausberg aller Innsbrucker – als qualitätsvolles Naherholungsgebiet hat er aber auch für den Tourismus eine Bedeutung. Das heute beschlossene Zukunftspaket stellt die Weichen für die gesamthafte, nachhaltige Neustrukturierung und Attraktivierung des Freizeitberges“, erklärte Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer. Nach Fertigstellung der geplanten Maßnahmen werde sich der „Kofel“ als „moderner Sportberg“ präsentieren.
Die Realisierung ist damit aber noch nicht auf Schiene. Wie berichtet gibt es noch keine Einigung mit zentralen Grundstückseigentümern wie beispielsweise der Agrargemeinschaft Igls. Die alte Pendelbahn, die vom Ortsgebiet von Igls auf den Patscherkofel führt, soll komplett abgetragen werden. Igler Bürger kämpften zuletzt um den Erhalt der alten Bahn, die 1928 in Betrieb gegangen ist.
So sehen die Neubaupläne aus:
Bahnen: 2500 Personen pro Stunde soll die neue Einseilumlaufbahn (EUB; 10er-Kabinen) von der Römerstraße aus über eine neue Trasse auf den Berg transportieren. Die obere Sektion ist getrennt abschaltbar, sollte der Wind einen Betrieb nicht zulassen. Abgebaut werden sollen die Pendelbahn, der Olympiaexpress (Teile der alten Trasse werden aufgeforstet), der Ochsenalmschlepper sowie die Panoramabahn.
Stationen: Für alle drei neuen Stationen (Tal, Mitte, Berg) gibt es einen Architekturwettbewerb, der im November 2015 starten soll.
Anbindung: Die Linie J der IVB soll künftig als „Berg-Bus“ zwischen Nordkettenbahn und Römerstraße pendeln-im verdichteten 10-Minuten-Takt.
„Paket Igls“: Für drei Mio. Euro sollen in Igls Infrastruktur-und Freizeitprojekte vorangetrieben werden.
Zeitplan: Fortbestand aller Anlagen bis Ende Wintersaison 2016/17; Frühjahr 2017 Start des EUB-Baus; Inbetriebnahme Winter 2017/18.
