Stellungnahme der Stadtteilvertretung Igls zu GfGR/4/2018
Wiedereinführung des 10-Minuten-Taktes der Linie „J“ zur Haltestelle „Bilgeristrasse“
Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Mag.a Oppitz-Plörer, liebe Christine,
befremdet mussten wir gestern feststellen, dass der Tiroler Tageszeitung bereits eine Stellungnahme der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH (IVB) zu unserm Antrag (siehe Betreff) aus der letzten Stadtteilausschussitzung vorliegt, welche uns als Antragstellerin bisher nicht einmal Kenntnis gebracht wurde. Noch befremdlicher, dass in dem Artikel die Ablehnung unseres Antrages durch den Stadtsenat praktisch schon präjudiziert wird und damit versucht wird Tatsachen zu schaffen.
Da laut Zeitungsbericht unser Antrag heute im Stadtsenat behandelt werden soll, nehmen wir noch einmal schriftlich dazu Stellung und ersuchen Dich dringend, diese Stellungnahme dem Stadtsenat zur Kenntnis zu bringen und in der Entscheidung zu berücksichtigen.
In ihrer Stellungnahme soll die IVB rückläufige Fahrgastzahlen für die Reduktion des Taktes ins Treffen führen. Dabei handelt es sich offensichtlich wieder um die Unwahrheit bzw. eine weitestgehende Verdrehung der Tatsachen wie ca. vor einem Jahr, als die IVB uns weismachen wollte, dass die Kraftfahrlinienbehörde einen 10-Minuten-Takt nicht mehr weiter dulden würde.
Genau das Gegenteil ist der Fall, mit Einführung des 10-Minutentaktes sind die Fahrgastzahlen erheblich angestiegen und zwar nicht nur in der Innenstadt sondern auch an der Haltestelle Bilgeristrasse. Auch die Mobilitätsstudie für die Vitalregion hat ergeben, dass die Igler-(und VillerInnen) die öffentlichen Verkehrsmittel doppelt(!) so häufig für Ihre täglichen Wege nutzen, wie die BewohnerInnen der Umlandgemeinden. Es ist wohl kaum darstellbar, warum diese professionell aufgesetzte Studie, gerade auf das Drittel der IglerInnen welche im Einzugsbereich der Haltestelle Bilgeristrasse wohnen, nicht anzuwenden sein sollte – wo doch gerade hier besonders viel Familien mit Schulkindern wohnen.
Ein weiteres Argument, welches die IVB in ihrer Stellungnahme angibt ist, dass bei Bus-Bus Begegnungen in der Bilgeristrasse ein Ausweichen des Busses auf den Gehsteig notwendig sei. Wir haben nun schon mehrfach dargelegt, dass Bus-Bus-Begegnungen in der Bilgeristraße problemlos abzuwickeln wären, wenn durch entsprechend vorrausschauende Fahrweise die Ausweichmöglichkeiten direkt am Patscherkofelbahn-Vorplatz, bei der Einfahrt Bergkristall, bei der Einfahrt Martinihof bzw. am Dorfplatz genutzt würden. Hier sind die BusfahrerInnen gefordert, die schon jetzt Begegnungen bei den Engstellen im Igler Dorfzentrum nicht durch das Befahren von Gehsteigen sondern durch vorausschauende Fahrweise vermeiden. Dies könnte man auch bei der Engstelle in der Bilgeristraße erwarten.
Im letzten Jour-Fix, hast Du uns mitgeteilt, dass von AnrainerInnen eine Photodokumentation über das Befahren der Gehsteige durch IVB Busse erfasst wurde, auf welche seitens der Stadtführung reagiert werden muss. Das Befahren von Gehsteigen in Längsrichtung ist gemäß STVO §8 (4) schlichtweg verboten. Aus dieser Photodokumentation der AnrainerInnen geht aber auch klar und eindeutig hervor, dass die prekären Situationen eindeutig aus Fahrfehlern der jeweiligen FahrerInnen resultierten. (siehe Bild unten, Nummerierung von links oben nach rechts unten)
- Photo 1: Wäre der Stadteinwärts fahrende Bus auch nur eine Fahrzeuglänge früher, somit bei der Einfahrt Martinihof stehen geblieben, wären beide Busse problemlos aneinander vorbei gekommen.
- Photo 2: Hier ist nicht nachvollziehbar warum der Bus überhaupt den Gehsteig befährt
- Photo 3, 4: Ein Warten des talwärts fahrenden Busses vor Einfahrt in die Engstelle hätte
diese Situation erst gar nicht entstehen lassen.
- Photo 6: Hätte der talwärts fahrende Bus bei der Einfahrt zum Bergkristall, so wie in Bild 2 zu
sehen gewartet, wäre auch diese Situation leicht zu vermeiden gewesen.
Offensichtlich lassen sich solche Fahrfehler aber nie ganz ausschließen. Als einfache Lösung bietet sich eine funkgesteuerte Signalregelung für die Busse an. Mit dem bereits an Bord der Busse befindlichem Steuergerät, schaltet der bergwärts fahrende Bus kurz vor dem Ägidihof die Abfahrtsampel für den Bus, welcher noch an der Haltestelle Bilgeriestrasse und damit nicht verkehrsbehindernd steht, für 20-30 Sekunden auf Rot, so dass der bergwärts fahrende Bus problemlos zum PKB-Vorplatz gelangen kann. Damit sind Bus-Bus Begegnungen in der Bilgeristrasse praktisch unmöglich.
An der engsten Stelle, direkt nach dem PKB-Vorplatz, hat die Bilgeristrasse eine Breite von 5,5 Meter. D.h. eine Bus-PKW-Begegnung ist problemlos auf der Fahrbahn möglich. (Breite Bus mit stützmauerseitigem Spiegel = 2,8 m verbleiben 2,7 m!)
Eine etwas aufwändigere mittelfristige Lösung wäre, bei der städtischen Grünanlage eine Ausweichmöglichkeit für Busse zu schaffen.
Es kann nicht sein, dass eine handvoll AnrainerInnen, mittels Anzeigen gegen die BusfahrerInnen, 1/3 des Ortes in Geiselhaft nimmt, um ihre private Verkehrsberuhigung durchzusetzen. Wir als gewählte Mandatare, der Gemeinderat ausdrücklich mit eingeschlossen, haben das Wohl aller IglerInnen zu vertreten und nicht einer Kleinstgruppe das Wort zu reden. Auch wenn diese sehr vehement auftritt und versucht die Falschmeldung zu streuen, der 10-Minuten Takt sei ein Anliegen einzelner Mitglieder des Unterausschusses. Es gibt einen einstimmigen Beschluss der Stadtteilvertretung Igls und des Stadteilausschusses.
Wir ersuchen Dich und den Stadtsenat daher, die IVB gemäß unsers gemeinsamen Beschlusses zu beauftragen, die Haltestelle Bilgeristrasse wieder im 10-Minuten-Takt anzufahren.
Vielen Dank im Voraus!
[twocol_one]Mag. Marc Crepaz[/twocol_one] [twocol_one_last]Dr. Herwig Drexel[/twocol_one_last]