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Igler Anbindung an den Kofel bleibt weiter offen, TT

Systemfrage soll in den Entwicklungsprozess mit den Umlandgemeinden eingebettet werden. Behördenverfahren als „Damoklesschwert“ für Bahnbau?

Foto: Zoom-Tirol

Wohin soll die Reise am Patscherkofel gehen? Diese Frage will sich die Stadt zusammen mit den Umlandgemeinden stellen.Foto: Zoom-Tirol

[/caption]Von Manfred Mitterwachauer

Innsbruck – Bus, Bahn oder etwas ganz anderes? Dies­e Frage stellen sich derzeit nicht nur die Igler, wenn es um die künftige Anbindung des Innsbrucker Stadtteils an die neu zu bauende Einseil­umlaufbahn (EUB) auf den Patscherkofel geht. Wie berichtet, tagte dazu am Montag der eigens eingerichtete Beirat II. Mit dem Ergebnis, dass es vorerst kein Ergebnis gibt. Vielmehr wurde vereinbart, die Systemfrage erst zu klären, wenn der „Entwicklungsprozess rund um Patscherkofel und Glungezer“ fortgeschritten sei. Letzterer soll in Zusammenarbeit mit den Umlandgemeinden die gesamthafte Entwicklung des Kofels für die Zukunft näher definieren.

Wenig Hoffnung auf ein­e bahntechnische Verbindung zur EUB-Talstation an der Römerstraße hat nach den montäglichen Sitzungen FPÖ-Gemeinderätin Andrea Dengg: „Wenn sich schon die Flutlichtanlage finanziell nicht mehr ausgeht, dann seh­e ich weder den Willen noch das Geld für eine Bahnanbindung.“ Dengg spielt damit auch auf die derzeit schwierige Lage der Stadt bei der Budgeterstellung für 2016 an. Die FPÖ kündigte daher an, künftig weitere Beschlüsse abzulehnen – man habe stets nur unter der Prämisse einer Dorfanbindung per Bahn zugestimmt, so Dengg. Alle anderen Fraktionen würden „die Igler verraten“.

Dem widerspricht VP-StR Franz Gruber vehement: „Die FPÖ war bei allen Beschlüssen dabei. So auch am Montag. Jetzt wirft sie Nebelgranaten oder stellt Plakate auf.“ Beispielsweise sei ein Wohnbau rund um die alte Pendelbahn-Talstation seit Monaten „kein Thema mehr“. Und auch die Igler Stadtteilvertreter hätten am Montag die gefällten Beschlüsse mitgetragen, so Grube­r.

Gestern wurde auch bekannt, dass der Sondergemeinderat für die Stationen-Architektur der EUB noch im Oktober stattfinden wird. Das bestätigte BM Christine Oppitz-Plörer (FI). Das Neubauprojekt selbst sei „auf Schiene“, auch wenn die ausständigen Behördenverfahren ihr noch hinsichtlich einer möglichen Verzögerung des fixierten Fahrplans Kopfzerbrechen bereiten würden. Im Beirat selbst soll, so heißt es, sogar das Wort „Damokles­schwert“ gefallen sein.

Tatsächlich, rechnet Patscherkofelbahnen-GF Thomas Scheiber vor, wolle man den Betrieb der EUB im Winter 2017/18 und nicht erst 2018 starten: „Das wäre eine sportliche Leistung.“ Denn nach 2016 müssten die vier Gondeln der Pendelbahn für rund zwei Mio. € generalsaniert werden. Dieses Geld will man sich sparen. Daher soll bereits nach der Wintersaison 2016/17 die Demontage und dann der Neubau erfolgen.

Die Frage einer Umweltverträglichkeitsprüfung müsse zwar erst noch mit den Behörden abgestimmt werden, man gehe aber nicht davon aus, eine durchführen zu müssen. Laut aktueller Planung werde man nur sechs bis sieben Hektar beanspruchen (Grenzwert: zehn Hektar) und berühre auch nicht das Naturschutzgebiet.

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