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„In Igls geht nichts mehr weiter“ (TT)

Der Igler Stadtteilunterausschuss schenkt den Beteuerungen von FI und Grünen, gegen die SP-Pläne zum Bau von 300 Sozialwohnungen rund um die Patscherkofelbahn zu sein, keinen Glauben mehr und stellt eigene Pläne vor.

Von Manfred Mitterwachauer, TT

Innsbruck, Igls – Im Süden Innsbrucks, hoch über den Dächern der Stadt, schrillen die Alarmglocken bereits lauter als das sonntägliche Geläut der örtlichen Pfarrkirche. 300 Wohnungen, davon drei Viertel für den Sozialwohnbau reserviert, wollen die Sozialdemokraten in Igls auf gut 35.000 m2 rund um die derzeitige Talstation der Patscherkofel-Pendelbahn aus dem Boden stampfen. Dann, wenn die Talstation der neuen Einseilumlaufbahn an die Römerstraße verlegt wird – diesbezügliche Ausschreibungsvarianten laufen. Die SPÖ brachte wie angekündigt im gestrigen Gemeinderat den Bauland-Widmungsantrag im Gemeinderat ein. Dieser wird aller Voraussicht nach in der März-Sitzung behandelt.

In allen Befürchtungen bestätigt fühlt sich ob solcher Anträge der Vorsitzende des Igler Stadtteilunterausschusses, Klaus Defner. Dass sowohl BM Christine Oppitz-Plörer (FI) als auch Planungsstadtrat Gerhard Fritz (Grüne) den roten Plänen eine Absage erteilt haben, beruhigt den Igler wenig: „Ich höre eine gewisse Entwarnung, aber ich traue dem Ganzen nicht mehr.“ Defner und Co. zählen für sich vielmehr eins und eins zusammen. Und dieses Ergebnis deute aus ihrer Sicht nur in eine einzige Richtung: Der Wohnbau dürfte kommen. Früher oder später.

Als klares Indiz für solche Pläne nimmt Defner das Faktum, dass in Igls „alle Projekte stehen und blockiert werden“. Als da wären die seit Jahren geforderte Sportspange rund um die Talstation, das fix und fertig geplante Projekt der Talstation-Vorplatz-Neugestaltung, der fehlende Gehsteig in der Badhausstraße oder die geforderte Mittelinsel am Ortseingang. „All das liegt seit Jahren“, klagt Defner. Die Gründe dafür seien unklar, nicht alles habe mit der offenen Frage der Patscherkofelbahnen-Zukunft zu tun. Das Resultat sei für den Unterausschuss aber klar: „In Igls geht überhaupt nichts mehr weiter.“ Und Defner geht mit der aktuellen Stadtregierung hart ins Gericht: „Seit 20 Jahren hat es noch nie so eine mühevolle Zusammenarbeit gegeben. Igls ist auf dem Tiefpunkt.“

Die Igler, so Defner, hätten längst selbst ein Sozial-Wohnbauprojekt in der Pipeline: „Es ist noch nicht zu 100 Prozent fixiert, aber es wären rund 30 Wohnungen.“ Wo, darüber lässt sich Defner nicht aus, jedoch sollen diese Wohnungen für „junge Leute aus Igls sein, damit sie nicht wegziehen müssen“.

Indes spricht FPÖ-Landesobmann und GR Markus Abwerzger in der Ablehnung des SP-Antrags durch FI und Grünen von einem „Ablenkungsmanöver“. Letztlich würden diese ein derartiges soziales Wohnbauprojekt in Igls doch unterstützen.