Zum Inhalt springen

„Kombibahn am Kofel wäre der größte Schwachsinn“ (Krone)

Ex Betreiber Schröcksnadel wunder sich über Seilbahnpläne am Patscherkofel. „Um 5 Millionen Euro kann man die alte Bahn perfekt sanieren“

von Claus Meinert, Krone
 

Zwar distanziert, aber mit Verwunderung verfolgt Unternehmer Peter  Schröcksnadel die Debatte um die Zukunft des Patscherkofels. Er, der jahrelang Herr der Lifte ebendort war, meint: „Der Patscherkofel ist ein Windberg, er ist der schwierigste Berg in Tirol.“ Die nun geplante Kombibahn sei der „größte Schwachsinn“.

Bei einem Berg wie dem Patscherkofel, der ständig Wind ausgesetzt sei, müsse man umso genauer überlegen, was man tue. Genau diese Überlegungen vermisst Schröcksnadel, der zweifelsfrei in Sachen Seilbahn ein Experte ist. „Eine Kombibahn baut heute kein Mensch mehr. Das war einmal Mode, ist aber für den Patscherkofel der größte Schwachsinn“, betont der ÖSV-Präsident wortgewaltig wie eh und je. Und zählt einleuchtende Argumente auf, warum die politische Diskussion fernab jeder Realität verläuft. „Wir hatten in der vergangenen Saison sogar beim Olympia Express (Anm. Sessellift auf den Patscherkofel) 15 Stehtage. Das ist enorm. Verlegt man die Trasse weiter Richtung Westen und fährt sie ganz hinauf, dann ist man noch mehr dem Wind ausgesetzt, der ja vom Westen her kommt. Mit der jetzigen Pendelbahn kann man bis um die 90 km/h Wind fahren. Mit Kleinkabinen und Sesselliften bis maximal 60 km/h. Die hat es am Patscherkofel bald einmal“, weiß Schröcksnadel. Selbst für Laien ist also nachvollziehbar, dass die Stehtage bei einer Trassenführung vom Congress Igls weg verlaufend auf den Kofel als Kombibahn (Sessel plus kleine Kabinen) geführt, mehr werden, was aus wirtschaftlicher Sicht fatale Folgen hätte.

5 Mio. Euro Investitionen in die alte Bahn genügen

Verwundert zeigt sich Schröcksnadel über die politische Kehrtwendung in der Debatte. Es habe immer geheißen, die Talstation müsse bleiben. „Ich hätte vor 18 Jahren auch schon die Talstation von Igls zur Römerstraße verlegen können. Aber ich wäre gesteinigt worden, hätte ich es damals getan“. Es bringt keine Vorteile, wenn man die Talstation auflasse. Im Gegenteil. „Diese Bahn funktioniert.

Mit 5 Millionen Euro kann man die Gondeln sanieren, erhält eine neue Elektronik und kann garantiert weitere 15 Jahre damit fahren. Diesbezüglich gibt es ein Konzept von mir, das die Frau Bürgermeisterin hat.“ Schröcksnadel Abschließend: „Der Patscherkofel ist viel zu schade für ein politisches Denkmal.“