Widerstand gegen Pläne der Stadtpolitik wächst. Auch Experten raten von dieser Bahnvariante ab.
Von Claus Meinert, KroneQuo vadis Patscherkofelbahn? Niemand weiß, wohin die Reise am Innsbrucker Skiberg gehen wird. Nur eines ist fix: Die Bevölkerung von lgls will kämpfen. Dafür, dass die Talstation der Patscherkofelbahn im Ort bleibt und auch dafür, dass kein teurer Huschpfusch am Kofel kommt. Aber genau in diese Richtung geht es.
Zur Zukunft der Patscherkofelbahn gibt es alles andere als Klarheit
Foto Klaus Defner
Die Zahl der Experten, die von der geplanten Kombibahn (dabei werden Sessel und Kabinenelemente in beliebiger Reihenfolge kombiniert) am Patscherkofel abraten, ist groß. Die Argumente dagegen reichen von „nicht mehr zeitgemäß“ über „für diesen Windberg absolut ungeeignet“ und „im Vergleich zu einer Gondelbahn viel zu teuer“. Doch das scheint die hohe Stadtpolitik in Innsbruck kalt zu lassen. Die Parteien Für Innsbruck, ÖVP und SPÖ sind daftir, dass der Ausgangspunkt der künftigen Patscherkofelbahn außerhalb des Ortes lgls zur Römerstraße verlegt wird und dass genau diese Kombibahn kommt. Die Kosten: Mindestens 14 Millionen Euro. Steuergelder, versteht sich.
[quote]Eine Kabinenbahn ist deutlich günstiger und windstabiler als die von der Stadt geplante Kombibahn.
Klaus Defner, Vorsitzender der Unterausschusses von Igls .[/quote]
Doch es ginge billiger und besser. Mare Crepaz vom Unterausschuss lgls betont: „Wir haben mit vielen Experten gesprochen. Der Transport in einem Sessel auf 2300 Meter Länge entspricht nicht mehr den Anforderungen der Kunden.“ Zudem müsse auch der Sicherheitsaspekt bedacht werden. Fakt ist, dass bei Liftstillstand die Bergung von Skifahrern aus Sesseln zeitlich wesentlich aufwändiger und schwieriger ist. Weltweit gibt es lediglich elf derartige Kombibahnen, wie sie nun am Kofel geplant ist. Aktuell baut niemand mehr eine derartige Bahn. Warum die Stadt Innsbruck dennoch auf diese teure Variante pocht, ist unklar …
