Im dritten Quartal 2017 soll die Verbauung des Igler Widumplatzes starten. Das Siegerprojekt wurde gestern der Öffentlichkeit vorgestellt.
Von Manfred Mitterwachauer, TT
Innsbruck – Dort, wo heute an der Igler Straße noch ein gebührenpflichtiger öffentlicher Parkplatz betrieben wird, will die Innsbrucker Immobilien Gesellschaft (IIG) bis spätestens Anfang 2019 rund 5,5 Millionen Euro verbaut haben. Wie berichtet, sollen am so genannten „Widumplatz“ 25 betreute Wohnungen, ein Lebensmittelgeschäft, eine Arztpraxis und Büroräumlichkeiten (im Gespräch: Reisebüro) sowie eine Tiefgarage mit 52 Stellplätzen verwirklicht werden.
Zehn Projekte wurden im Rahmen eines Architekturwettbewerbes eingereicht, das einstimmig gekürte Siegerprojekt des Innsbrucker Architekten Thomas Schnizer gestern vorgestellt. Das Auffälligste voran: Neun der zehn Projektentwürfe fußen auf einem Abbruch des charakteristischen Hauses „Witsch“ – so auch jener von Schnizer. Ob Erhalt oder Abbruch war von Beginn an politisch umstritten, jedoch im Wettbewerb freigestellt, die TT berichtete.
Schnizer setzt auf zwei getrennte Baukörper. Vorgelagert ist ein Objekt, geprägt von einer Holzstruktur. Die Höhe des Gebäudes (fünf Obergeschoße) dürfte in der Igler Bevölkerung noch für Diskussionen sorgen. Es soll gleich hoch wie das benachbarte Parkhotel und rund zwei Meter höher als das ebenso angrenzende, ehemalige Rathaus werden. Nach hinten versetzt sind im Anschluss der Spar-Markt sowie die restlichen Nutzungen situiert. Die bestehende Trafo-Station soll in das Gebäude integriert, das Jugendzentrum „Die Box“ zur bisherigen Talstation der Patscherkofelbahn verlagert werden.
Schnizer selbst sprach gestern von seinem Projekt als einem „mutigen Zugang“. Andere Varianten hätten die Gefahr in sich geborgen, letztlich in einem „klassischen sozialen Wohnbau“ zu münden. Und genau das wollte man eben an diesem „sensiblen Platz“ nicht, wie auch BM Christine Oppitz-Plörer (FI) ausführte. Sie lobte den Entwurf als „klar und stimmig“.
Ähnlich argumentierten auch Planungsstadtrat Gerhard Fritz (Grüne) und Johannes Wiesflecker, selbst Architekt und Vorsitzender des Unterausschusses Igls. Mit Blick auf die bauliche Historie in Igls wolle man den Stadtteil nun „weiterbauen“, so Fritz: „Es soll ein zweiter neuer Ortskern entstehen.“
Grundsätzlich vom Erfolg des Projektes überzeugt, so merkte Wiesflecker aber an, dass der Unterausschuss mit der Stellplatz-Anzahl „noch nicht zufrieden“ sei: „Das hier ist die letzte Chance für innerörtliche Stellplätze.“ Ob die IIG ein zusätzliches Tiefgaragengeschoß baut, hänge maßgeblich von der Wirtschaftlichkeit ab, sagte IIG-Chef Franz Danler. Man sei noch in Verhandlung. Derzeit würden 30 der 52 Plätze für den Spar-Markt reserviert. Die Tiefgarage sei aber auch außerhalb dessen Öffnungszeiten nutzbar.
Spar-GF Christof Rissbacher kündigte gestern an, dass nach dem Standortwechsel innerhalb des Stadtteils die Mitarbeiterzahl von zwölf auf bis zu 22 aufgestockt werde. Spar wird die IIG-Räumlichkeiten langfristig anmieten.