Zum Inhalt springen

Zukunft des Patscherkofels soll bis Frühjahr 2015 fix sein (TT)

Der Kofel-Beirat erhielt am Montag überarbeitete Zahlen zur Variante Römerstraße. Festhalten an Talstation Igls würde 8 Mio. € mehr kosten.

Von Manfred Mitterwachauer

tt15-10-14
Eine desolate Bergstation, sanierungsbedürftige Gondeln und eine noch in Schwebe befindliche Zukunft: Am Patscherkofel ist derzeit nur eines klar – so wie bisher kann und wird es auch nicht weitergehen. Foto © Manfred Mitterwachauer

Innsbruck – Zumindest die Bürgermeisterfraktion „Für Innsbruck“ hat sich die Zukunft des Patscherkofels bereits ausgemalt. Demnach führe an einem Neubau einer Kombi-Bahn (Sessel und Gondel) mit Start an der Römerstraße kein Weg vorbei. Das hat BM Christine Oppitz-Plörer bereits vor der montäglichen Sitzung des Patscherkofelbeirats kundgetan. Ein Schritt, der zum Aus der alten Pendelbahn führen würde, die TT berichtete.

Dem Beirat wurde nun am Montag überarbeitetes Zahlenmaterial zu den einzelnen Zukunftsvarianten vorgelegt. Demnach müssten für die Kombi-Bahn rund 16,6 Millionen Euro lockergemacht werden. Sie würde von der Römerstraße aus – ohne Mittelstation – auf einer noch zu verhandelnden neuen Trasse auf den Patscherkofel führen – jedoch nicht in die bereits bestehende Bergstation. Diese sei für die Kombi-Bahn im derzeitigen (denkmalgeschützten) Zustand nicht zu gebrauchen. Ergo würde die neue Bahn auch ein gutes Stück weiter nach oben führen – in eine neue Bergstation. All jene, die auch dieses Betriebssystem von Igls aus starten lassen wollen, so die Experten, müssten mit Mehrkosten von rund acht Millionen Euro rechnen. Damit dürfte der Igler Bahnen­anschluss bereits Geschichte sein. Der Olex selbst könnte bei dieser Variante während der auf zwei Jahre geschätzten Realisierungsphase (Verfahren und Bau) im Parallelbetrieb weitergeführt und würde in Folge demontiert und verkauft werden. Der Verzicht auf Pendelbahn und Olex zugunsten der Kombi-Bahn wäre zwar betriebstechnisch günstiger, spräche aber auch für die volle Aufrechterhaltung des Winterbetriebs. Davon hatte die Schweizer Bergbahnenstudie abgeraten.

Die zweite mögliche Variante – die eines Neubaus einer Pendelbahn – käme laut den jüngsten Berechnungen auf 24 Millionen Euro. Und hätte darüber hinaus mit einem Problem zu kämpfen – der Berg- und Talstation. Neue Gondeln müssten zwangsläufig auch größer sein. Dafür bieten aber die Stationen im Tal und auf dem Patscherkofel zu wenig Platz. Ebenso könnte die Statik Probleme machen, wird kolportiert. Um den Winterbetrieb, wie FI und ÖVP es fordern, mit dieser Lösung garantieren zu können müsste aber am teuren Zweispartensystem (Pendelbahn plus Olex) festgehalten werden.

Damit sich die einzelnen Innsbrucker Gemeinderäte eine Meinung bilden können, sollen nun die Techniker in den kommenden Wochen für eingehendere Informationen durch die einzelnen Klubs tingeln. Ungeachtet dessen dürfte Oppitz-Plörer mit den betroffenen Grundstückseigentümern (Agrargemeinschaft, Stift Wilten) in Verhandlungen über die neue Trassenführung gehen. Auch der Igler Stadtteilausschuss soll umfassend über die möglichen Zukunftspläne informiert werden.

Spätestens bis zum Frühjahr 2015 soll im Gemeinderat dann eine Grundsatzentscheidung getroffen werden, wie die Zukunft am Innsbrucker Hausberg gestaltet werden soll. Aus heutiger Sicht dürfte die Variante Römerstraße gute Karten für eine Mehrheit haben. Neben FI sollen auch SPÖ und ÖVP an ihr Gefallen finden. Nicht so indes die Grünen.

Link zum Artikel