Schröcksnadel stoppt den Abbau der Flutlichtanlage wieder und stellt sie für ein Jahr den Patscherkofelbahnen für das Kindertraining zur Verfügung. Für die Stadt Innsbruck ist das Kapitel Flutlicht endgültig beendet.
TT am 12.12.2014 (md, pn)Innsbruck – Bei der Saisoneröffnungsfeier, die am Mittwochabend in der Igler Talstation in Szene ging, war das Flutlicht offiziell kein Thema. Thomas Scheiber, Geschäftsführer der Patscherkofelbahnen, lobte vielmehr den „neuen Schwung“, der am Innsbrucker Hausberg eingekehrt sei: In den vergangenen Wochen habe man die Anlagen und Gebäude am Patscherkofel einer „Frischzellenkur“ unterzogen: „Die Revisionsarbeiten sind abgeschlossen, die Systeme laufen, die neuen Mitarbeiter sind da und der Schnee ist bestellt“, meinte Scheiber. Man habe alle Strukturen aufgebaut, um regulär in den Winterbetrieb gehen zu können. Für ihn ist es „ein kleines Weihnachtswunder“, dass alles zeitgerecht gelungen sei.
Auch Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer freute sich über eine „schön aufgeräumte und modern gestaltete Talstation“. Insgesamt hat die Stadt 1,5 Mio. Euro in kleinere und größere Renovierungsarbeiten am Patscherkofel investiert – von Maler- und Elektrikerarbeiten bis hin zu einer neuen Beschilderung. Und in den kommenden Jahren werde Innsbruck „viele Millionen Euro in die Hand nehmen, um den Patscherkofel auch für die nächsten Jahrzehnte fit zu machen“. Dazu gehöre natürlich auch eine, wie Oppitz-Plörer bewusst offen formulierte, „Attraktivierung der Aufstiegshilfen“.
Die Partner aus der Wirtschaft und die Bevölkerung würden jedenfalls „regen Anteil an der Zukunft unseres Hausberges“ nehmen, meinte die Bürgermeisterin, daher sei ihr um den Patscherkofel „nicht bang“.
Zur Vorgeschichte: Seit 1. Oktober sind die Patscherkofelbahnen samt Anlagen wieder in Stadtbesitz. Sie wurden um 10,7 Mio. Euro von der Betreiberfamilie Schröcksnadel zurückgekauft. Seither haben die Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB) – so wie seinerzeit bei den Nordkettenbahnen – auch hier die Geschäfte übernommen.
Der Disput um die Flutlichtanlage erreicht hingegen fast täglich neue Facetten. Beide Streitparteien fühlen sich im Recht. Der ehemalige Patscherkofelbetreiber Peter Schröcksnadel kritisiert, dass es bisher keine verbindliche Kaufzusage gegeben habe, Stadt und Land weisen auf einen Beschluss über 130.000 Euro zum Ankauf der Flutlichtanlage hin. Das ist Schröcksnadel zu wenig. Am Mittwoch ließ er eine Flutlichtstütze abbauen, am Donnerstag stoppte er den Abtransport.
„Nachdem sich seitens der Stadtführung niemand der Jugend gegenüber verpflichtet fühlt, biete ich an, die Flutlichtanlage für den Trainingsbetrieb in diesem Winter noch stehen zu lassen“, betont er in einer Aussendung. Bedingung sei allerdings, dass die Eigentümer der Patscherkofelbahnen den Trainingsbetrieb am Abend in bewährter Form aufrechterhalten und für die Trainingsvereine keine Kosten entstehen.
Nach der Aktion vom Mittwoch steht für die Stadt hingegen fest: Man werde die Flutlichtanlage nicht benützen. „Ich bin schon verwundert, weil alles geregelt war. Auch mit den Vereinen“, sagt Geschäftsführer Thomas Scheiber. Und von Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer kommen ebenfalls ganz klare Signale. Schröcksnadel könne die Anlage abbauen, man wolle sie nicht mehr. Scheiber erklärt zudem, „dass für heuer keine Lichter mehr angehen“. Die Fortsetzung folgt mit Sicherheit – wahrscheinlich schon heute. (md, pn)