Innsbrucker Immobilien GmbH soll Haus „Witsch“ in Igls ankaufen und Areal in Neuplanung miteinbeziehen. Abbruch ist noch nicht vom Tisch.
TT: Manfred MitterwachauerInnsbruck – Ein neues, großzügiges Geschäftslokal samt Tiefgarage für den örtlichen Lebensmittelmarkt, 20 betreute Wohnungen, eine Arztpraxis sowie Therapieräume. Das alles soll auf dem gut 3000 m² großen Areal im Zentrum des Innsbrucker Stadtteils Igls untergebracht werden, welches derzeit noch als öffentlicher Parkplatz fungiert. An die 5,5 Millionen Euro will die Innsbrucker Immobilien GmbH dafür lockermachen, die TT berichtete. Doch in einer ersten Diskussion im zuständigen Bauausschuss zeigten sich die dort vertretenen Gemeinderatsfraktionen noch über ein zentrales Projektdetail uneins: jenes der Zukunft des benachbarten Hauses „Witsch“. Das Objekt am Widumweg stehe zum Verkauf, die IIG wolle es ankaufen, um damit die Projektfläche zu vergrößern. Abbruch oder nicht? Das schied die Geister – vorerst. Zumindest der Innsbrucker Gestaltungsbeirat hatte sich in einer Stellungnahme für den Erhalt des Hauses ausgesprochen. Das Objekt selbst steht allerdings nicht unter Denkmalschutz – ergo könnte die Stadt einem privaten Käufer einen Abbruck kaum verwehren. Auch Grüne und ÖVP plädierten im Ausschuss für den Erhalt, die Bürgermeisterliste Für Innsbruck drängte stattdessen auf einen Abbruch.
Nur wenige Wochen später hat sich der Bauausschuss nun in der letzten Sitzung vor der Sommerpause kürzlich – überraschend – einstimmig für die Einbeziehung des Grundstückes in das IIG-Projekt ausgesprochen. „Der Kompromiss baut auf den Empfehlungen des Gestaltungsbeirates auf“, formuliert Planungsstadtrat Gerhard Fritz (Grüne). Es ging nicht um das Haus an sich, sondern um dessen Rolle in der Struktur des Umfelds. Diese solle erhalten bleiben und nicht in einer großflächigen Geschäftsfassade aufgehen. Daher solle die IIG das Haus erwerben, so die Meinung des Ausschusses. Hingegen solle in die Vorgaben für einen künftigen Architektenwettbewerb einfließen, das Haus „Witsch“ – im Falle eines Abbruchs – adäquat zu ersetzen, wie Fritz sagt. Dem pflichtet auch Ausschussmitglied StR Franz Gruber (ÖVP) bei: „Die kleinteilige Struktur soll erhalten bleiben.“
IIG-Geschäftsführer Franz Danler will die schriftliche Stellungnahme des Ausschusses abwarten, bevor er über weitere Projektschritte entscheiden werde, sagt er. Die IIG hatten stets betont, das Vorhaben mit und ohne Haus „Witsch“ realisieren zu können.
Das Grundstück kann miteinbezogen werden – aber es braucht einen Solitär an der neuen Front.
Gerhard Fritz (Planungsstadtrat)