Der Kofel-Verkauf steht vor dem Abschluss: Die Anlagen werden bereits mit 1. Oktober 2014 in den Besitz der Stadt Innsbruck übergehen.
Innsbruck – Die Verhandlungen über den Kauf der Innsbrucker Patscherkofelbahnen biegen in die Zielgerade. Auch, wenn einige kleinere Details noch offen sind, haben sich die Betreiberfamilie Schröcksnadel und die Stadt auf einen fixen Kaufpreis geeinigt. Die gesamten Anlagen (Pendelbahn, Lifte, Gebäude und Beschneiungsanlagen) gehen für 10,7 Millionen Euro an die Stadt.
Noch vor wenigen Monaten war ein Finanzrahmen von 9,6 bis 16,3 Millionen Euro abgesteckt worden. Dieser konnte nun in langwierigen Verhandlungen und untermauert durch diverse technische und finanzielle Gutachten auf diese konkrete Summe eingegrenzt werden. Beide Seiten akzeptieren den Kaufpreis. Der Stadtsenat hat heute einstimmig die Rahmenvereinbarung abgesegnet. In den nächsten Tagen wird ein Sondergemeinderat einberufen. Geht alles glatt, gehen die Anlagen bereits mit 1. Oktober 2014 in den Besitz der Stadt über.
„Sehr intensive Verhandlungsschritte in den vergangenen Monaten“ hätten diese Rahmenvereinbarung möglich gemacht, erklärte Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Markus Schröcksnadel. „Wir haben den Patscherkofel die letzen 20 Jahre gerne und gut betrieben“, betonte Schröcksnadel. Insgesamt habe die Familie rund 32 Mio. Euro in die Anlagen investiert. Die Einkünfte aus dem laufenden Betrieb hätten die Investitionen aber nicht mehr gerechtfertigt. Alles in allem sei es ein „Defizit-Geschäft“ gewesen, räumte Schröcksnadel ein, zudem habe es in der jüngsten Zeit nicht mehr den Spass gemacht, den es zu Beginn gemacht habe. „Daher sehen wir es als richtigen Schritt, die Anlagen an die Stadt zurückzugeben“, sagte er. Die Transaktion sei weder ein Geschenk an die Stadt noch ein gutes Geschäft.
Schröcksnadel als Pächter
Ganz zurückziehen werden sich die Schröcksnadels aber am Patscherkofel nicht. Der OLEX-Gastronomiebetrieb an der Heiligwasserwiese bei Igls soll an die Schröcksnadels verpachtet werden.
Der Skibetrieb soll laut Innsbrucks Bürgermeisterin in der gewohnten Form weitergehen. Oppitz-Plörer sprach in diesem Zusammenhang von einer Entscheidung im Sinne der Bevölkerung.
In welchem Ausmaß die marode Pendelbahn saniert oder gänzlich neugebaut werden muss, ist noch unklar. Fällt die Entscheidung auf einen Neubau, dürften weitere Investitionen in der Höhe von 15 bis über 20 Millionen Euro anstehen. (mami, TT.com)