Die Igler Stadtteilvertreter hoffen mit einem „Dringlichkeitsantrag“ an alle 40 Innsbrucker Mandatare auf ein Umdenken bei der Patscherkofelbahn.
Der Igler Unterausschuss will, dass die Innsbrucker Gemeinderäte bei der künftigen Anbindung des Igler Dorfkerns noch einmal um die Ecke denken.Foto: Böhm
Von Manfred Mitterwachauer
Innsbruck, Igls – So nicht. Dass der Innsbrucker Gemeinderat am 30. Oktober in einer Sondersitzung lediglich eine Busanbindung von Igls zur Talstation der neuen Patscherkofel-Einseilumlaufbahn an der Römerstraße beschließen soll, will der gewählte Igler Unterausschuss nicht einfach so hinnehmen. Sowohl die Stadtteilvertreter als auch die Igler Bürger, argumentiert der stellvertretende Vorsitzende Johannes Wiesflecker, fordern eine seilbahntechnische Lösung für den Abschnitt Ortskern/Römerstraße. Die Busvariante sei nur eine von drei möglichen gewesen, die laut Beschluss des Patscherkofelbeirates I zu prüfen gewesen wäre. Jene der Fortführung einer Pendelbahn bzw. einer Umlaufbahn seien aber „gar nicht geprüft worden“. Die Talstation müsse einfach im Ortskern verbleiben, sagt Wiesflecker, im Brotberuf ein gefragter Architekt: „Man bringt so etwas nicht einfach um. Das ist ein wesentliches Merkmal für das Dorf.“ Auch andere Orte wie Ischgl, Mayrhofen und Gerlos würden wieder Bahnen in die Zentren rücken, so Wiesflecker. Wieso also in Igls nicht?
Für die Einberufung eines ordentlichen Stadtteilausschusses samt Beschlussfassung eines dementsprechenden Antrages ist es zu spät. Also werden heute alle 40 Innsbrucker Gemeinderäte Post vom Unterausschuss (UA) erhalten. Darin wird ihnen erläutert, dass der UA sehr wohl hinter der geplanten Sektion I (Römerstraße, Mittelstation, Bergstation) stehe, jedoch für den unteren Abschnitt eine Adaption der Talstation hinsichtlich einer direkten seilbahntechnischen Anbindung nach Igls erfolgen müsse. Eine Forderung, die Wiesflecker in einen Dringlichkeitsantrag gegossen hat. Die Hoffnung: Zumindest einer der Mandatare solle diesen dann selbst in der Sondersitzung einbringen.
Das von BM Christine Oppitz-Plörer den Iglern und der Agrar Igls in Aussicht gestellte „Zukunftspaket“ kann Wiesflecker nicht überzeugen. Zumal zwei der drei „Zuckerl“ (Sportspange, Vorplatzgestaltung Talstation) bereits vor Jahren beschlossen worden seien. Bliebe die in Aussicht gestellte öffentliche Nutzung der alten Pendelbahn-Talstation. Und dieses Angebot hält Wiesflecker, gelinde gesagt, für „dürftig“.