Sondergemeinderat soll Stationenbau absegnen, UVP für Einseilumlaufbahn ist fraglich.
Von Manfred Mitterwachauer, TT
Innsbruck – Beantragung der Konzession für die neue Einseilumlaufbahn von der Römerstraße auf den Patscherkofel im September 2016, Start der Bauarbeiten 2017 und Inbetriebnahme 2018. So lautet im Groben der Zeitplan für den Ausbau des Innsbrucker Hausberges, den die Geschäftsführung der Patscherkofelbahnen gestern Nachmittag dem „Beirat I“ zur Kenntnis brachte.
Wie berichtet, laufen die Vorbereitungsarbeiten für die europaweite Ausschreibung der neuen Patscherkofelbahn seit Anfang Sommer. Die Einseilumlaufbahn mit Talstation an der Römerstraße soll auf einer neuen Trasse via einer Mittelstation auf den Kofel geführt werden. Die alte Pendelbahn mit Talstation im Igler Dorfzentrum soll demontiert werden, ebenso wie Olympiaexpress, Panoramabahn und Ochsenalmlift.
Bevor die Ausschreibung nun gestartet werden könne, so hieß es, müssten viele verfahrensrelevante Fragen geklärt sein. Hier geht es u. a. um naturschutzrechtliche und wasserrechtliche Bereiche. Beispielsweise dürften die Rodungen für die neue Trasse nicht während der Brutzeit dort beheimateter Vögel geschehen. Wiewohl ganz generell die Vogelpopulation am Kofel neu zu betrachten sein könnte. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung dürfte den Verantwortlichen eher nicht ins Haus stehen, hieß es gestern – man soll mit den beantragten Flächen unterhalb der Grenzwerte liegen. Jedoch dürfte die neu zu bauende Bergstation nicht nur knapp am dortigen Naturschutzgebiet vorbeischrammen, sondern auch im Nahebereich eines Lawinenstrichs situiert werden. Dies zöge verschärfte Bauauflagen nach sich.
Für die Architektur der Stationen selbst soll es einen Architekturwettbewerb geben – bereits heute soll sich der Gestaltungsbeirat damit beschäftigen. In einer Sondersitzung des Gemeinderates – womöglich im Dezember – soll der Stationenbau freigegeben werden. Der Speicherteich soll zum Badeteich und dafür um ein Fünftel vergrößert werden, für eine Rodelbahn vom Berg (inklusive einer Skipistenquerung mittels Tunnel) über Heiligwasser bis zur Talstation beratschlagt man sich mit dem Rodelverband. Das Flutlichtthema dürfte vorerst ad acta gelegt sein. Während der Bauphasen soll der Winterbetrieb mittels Olex aufrechterhalten werden.
Die Beratungen des Beirats II zur strittigen Igler-Dorfanbindungsfrage dauerten zu Redaktionsschluss noch an.