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Kofel-Bahn: Agrar-Paket wandert in den Gemeinderat, TT

Der Innsbrucker Stadtsenat zeigte sich mit den Nachbesserungen in Sachen Agrar-Forderungen zufrieden. Heute tagt die Wettbewerbsjury.

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© Thomas Boehm/TT

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Von Manfred Mitterwachauer

Innsbruck – Es sind Tage der Entscheidung für die Zukunft des Innsbrucker Hausbergs. Wie erwartet, hat der Stadtsenat in seiner gestrigen Sitzung das im Vorfeld heftig umstrittene „Agrar-Paket“ zur Abstimmung in der morgigen Gemeinderatssitzung freigegeben. Lediglich SPÖ-Stadtrat Ernst Pechlaner stimmte dagegen. Dem zuvor war freilich – die TT berichtete exklusiv – nach einer ersten Ablehnung durch die Stadtpolitik ein Einlenken der Agrargemeinschaft „Waldinteressentschaft Igls“ in Eckpfeilern vorangegangen. So fiel der Passus, dass in Igls nur alle zehn Jahre maximal 25 Sozialwohnungen errichtet werden sollten ebenso wie die Übernahme von Prozesskosten (100.000 Euro) im alten Agrar-Streit mit der Stadt.

„Die Agrar hat den Weckruf verstanden und in für uns entscheidenden Themen nachgegeben“, sagte gestern Stadtrat Franz Gruber (ÖVP). „Das halte ich für klug und dafür danke ich der Agrar.“ Alles andere, so Gruber, hätte das Projekt einer neuen seilbahntechnischen Anbindung des Patscherkofels gefährdet.

Anzunehmen ist, dass die Forderungen der Agrar somit auch im morgigen Gemeinderat eine Mehrheit aus den Regierungsfraktionen Für Innsbruck, Grünen und ÖVP finden dürfte. Die Oppositionslisten Federspiel und FPÖ werden weiter dagegen stimmen. Unklar, wenngleich keine mehrheitsentscheidende Frage, ist das Stimmverhalten des vierten Koalitionspartners, der SPÖ. Da sie stets für eine schrittweise (Sozialwohn-)Verbauung des Areals um die alte Talstation eingetreten ist, selbige jedoch in dem Agrar-Paket dezitiert ausgeschlossen wird, ist von einem roten Nein auszugehen.

Fakt ist aber auch, dass auch noch die Vollversammlung der Agrargemeinschaft Ende März ihren Sanktus geben muss. Fehlt dieser, scheitert der Deal ohnedies, egal, wie sich der Gemeinderat morgen entscheidet. „Eine Vereinbarung steht erst dann, wenn alle Gremien zugestimmt haben“, bestätigt BM Christine Oppitz-Plörer. Sie selbst sagt, dass das nunmehrige Paket „auf vielen Gesprächen beruht“. Das Verhandlungsklima sei vom beidseitigen Interesse an einem Abschluss getragen gewesen.

Agrar-Obmann Karl Zimmermann war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Ein weiterer wichtiger Schritt für das 41-Mio.-Euro-Projekt soll heute und morgen getan werden. Dann nämlich tagt die Jury im Architekturwettbewerb für die drei neuen Stationsgebäude (Talstation Römerstraße, Mittel- und Bergstation). Die Seilbahntechnik wurde eigens ausgeschrieben. Insgesamt wurden 19 Architekten dazu eingeladen. Heute sollen die Einreichungen gesichtet und geprüft werden. Geht alles glatt, dürfte das Siegerprojekt Donnerstagabend feststehen. Der Öffentlichkeit soll es aber erst eine Woche später, sozusagen als verfrühte Osterüberraschung, im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt werden – so der Plan.

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