Dass „Für Innsbruck“ und ÖVP die Patscherkofelbahn-Talstation verlegen wollen, will sich der Igler Unterausschuss nicht gefallen lassen.
Manfred Mitterwachauer, TTInnsbruck – Spätestens bis zum Frühjahr 2015 will Innsbrucks BM Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) eine Entscheidung in Sachen Patscherkofel-Zukunft im Gemeinderat in der Tasche haben. Wie im August exklusiv berichtet, favorisiert die FI-Liste nach der Übernahme des Hausbergs von Peter Schröcksnadel (für 10,7 Mio. €) durch die Stadt den Neubau einer Kombi-Bahn (Gondel und Sessel parallel) von der Römerstraße aus. Die alte Pendelbahn samt Talstation im Igler Zentrum wäre damit Geschichte, ebenso der Olex-Sessellift. Auch die ÖVP verabschiedete sich zuletzt von einer Sanierung bzw. dem Neubau einer Pendelbahn. Dies sei „keine nachhaltige Option“.
Der Igler Unterausschuss als gewählter Repräsentant des Stadtteils verhielt sich zu den neuen Kofel-Plänen lange ruhig. Bis gestern. „Gas raus – wir fühlen uns überrannt“, stellte sich Ausschuss- obmann Klaus Defner offen gegen das schnelle Durchziehen der Römerstraßen-Pläne. Man sei von der Innsbrucker Politik „vorgeführt“ worden – dieser Meinung ist Johannes Wiesflecker, nachdem noch vor wenigen Monaten alle Gemeinderatsfraktionen den Erhalt der Pendelbahn samt Talstation in Igls beschworen hatten. Und jetzt soll alles anders sein? Die Igler stellen sich diese Frage – mehr noch: sie zweifeln die von FI priorisierten Pläne massiv an. Mit jeder Sitzung des eigens zur Klärung der Kofel-Zukunft eingerichteten Beirats sei die Verlegung der Talstation stärker in den Fokus gerückt. Andere Varianten „sind mit jeder Sitzung teurer geworden – da läuten bei uns die Alarmglocken“, sagt Wiesflecker.
Die Talstation habe Igls seit Jahrzehnten geprägt und eine zentrumsnahe Anbindung an den Olympiaberg sei ausschlaggebend für die Sicherung der „Standortqualität Igls“. Die Igler fordern daher von den Stadtpolitikern eine „Nachdenkpause“ ein. Und eine Prüfung einer Alternativvariante: nämlich der einer Kombibahn, jedoch bis nach Igls. Die Römerstraße würde als eine Art Mittelstation dienen – bis ins Dorf würden nur die Gondeln fahren. Technische Schwierigkeiten, wie etwa die Überquerung des dortigen Golfplatzes, seien überwindbar – sofern man es wolle, sagen die Igler. Der Idee einer Verlegung der Talstation zum Igler Congress erteilt man indes eine Absage. „Es braucht mehr Gehirnschmalz und keine Ho-ruck-Aktion“, fordert Defner. Protestmaßnahmen schließen die Igler nicht aus – noch sei es dafür aber zu früh. (mami)