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Patscherkofelbahn: Agrar-Deal zum Scheitern verurteilt, TT

Nach SPÖ und Grünen lehnt auch die ÖVP das Verhandlungspaket mit der Igler Agrar für den Patscherkofelbahnen-Neubau ab. Damit gibt es weder im Senat noch Gemeinderat eine Mehrheit. Gruber: „Der Bogen ist überspannt.“

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Sollte der Agrar-Deal jetzt platzen, kann das gesamte seilbahntechnische Genehmigungsverfahren für den Neubau nicht eingeleitet werden. Foto: Thomas Böhm/TT

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Ein Deal, der – wie seit gestern klar ist – in der vorliegenden Fassung nicht die kleinst­e Chance auf eine Mehrheit haben wird: weder im Senat noch im Gemeinderat. Denn während vergangene Woche bereits SPÖ und Grüne ihr Nein zu dem Forderungs­katalog der Agrar-Spitze öffentlich deponiert haben – die TT berichtete –, legte sich gestern nun auch die ÖVP fest.

Nach einer mehrstündigen Klubsitzung gestern Mittag bestätigte Stadtrat und Stadtparteiobmann Franz X. Gruber, dass die Volkspartei diesem Verhandlungsergebnis nicht zustimmen werde. Ganz im Gegenteil – die VP wirft der Agrargemeinschaft vor, den Bogen „überspannt“ zu haben.

Denn die Igler dürften bei ihren Forderungen bleiben: nur 25 Sozialwohnungen alle zehn Jahre in Igls; Bekenntnis zum Tourismusstandort Igls und Berücksichtigung dieser Haltung im Örtlichen Raumordnungskonzept; Sanierung der alten (und aufzulassenden) Pendelbahn-Talstation zur öffentlichen Nutzung für Igler Vereine, Kultur oder Jugendbetreuung; Gratis-Zurverfügungstellung des Congresspark Igls an fünf Tagen im Jahr für öffentliche Nutzungen und Igler Verein­e; Freihaltung der Flächen rund um die Pendelbahn-Tal­station von Wohnbebauung – stattdessen Umsetzung eines attraktiven Sportangebotes („Sportspange“) sowie Erhalt des kleinen Skiliftes; Übernahme von Kosten aus den einstigen Rechtsverfahren gegen die Stadt (100.000 Euro).

Das alles ist der ÖVP zu viel, sagt Gruber unmissverständlich: „Es braucht neue Verhandlungen und ein Umdenken der Agrargemeinschaft – die Zukunft des Patscherkofels steht auf dem Spiel.“ Innsbruck könne sich nicht von der Agrar vorschreiben lassen, wann und wo es wie viele Wohnungen zu bauen habe, zürnt Gruber der Agrar. Auch die finanziellen Forderungen seien „weitaus übertrieben“.

Sollte die Agrar die Benützung ihrer Grundstücke zur Realisierung des Bahnneubaus nicht bewilligen, will Gruber „Varianten prüfen, die ohne die Igler Agrar umgesetzt werden können“.

Auch FPÖ/Federspiel-GR Andrea Dengg kündigte gestern ein Nein an: „Wir werden nicht zustimmen.“ Die Bürgermeisterliste FI dürfte aller Voraussicht nach dafür votiere­n.

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